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Solaris 11.next – lang lebe Solaris!

Speziell zum Jahresanfang gab es viele Gerüchte bzw. Internet „Rumors“ rund um das Oracle Solaris Betriebssystem. Im Zuge des Jahreswechsels hat Oracle angekündigt keine Solaris 12 Version in den Markt zu bringen, wie die eigentlichen Präsentationen vermuten ließen, sondern vielmehr die Solaris 11 Release in den bekannten Minor Versionen weiter laufen zu lassen.

Oracle hat diesen Schritt leider etwas ungeschickt kommuniziert, da natürlich die gängige „Message“ verstanden wurde, dass Oracle kein Interesse an einer neuen Solaris Release habe. Doch das Gegenteil ist der Fall; als spezialisierter Solaris Partner darf ich meine Meinung und Interpretation dazu kundtun…

Platinum Partner – Specialized Oracle Solaris 11

Solaris 11.next

Als langjähriger und treuer Solaris Fan sehe ich diesen Zug als eine logische Konsequenz und schon fast marktkonform…

Als die neue Oracle/Sun UNIX Version Ende 2011 offiziell verfügbar war, wurde sehr viel Zeit und Energie in die Einführung von Solaris 11 gesteckt. Viele Teile des Derivats wurden gegen aktuellste Technologien getauscht und das teilweise schon verstaubte Solaris 10 User-Land durch den Einsatz von GNU Tools rundum erneuert. Ein komplett neues Paket Management, neue Security- und Virtualisierungs-Möglichkeiten und eine tiefe Integration aller systemnahmen Dienste in das Solaris SMF (service management facility) ließen schon fast den Glauben ein ganz neues Betriebssystem unter den Fingern zu haben.

Zu der Zeit wurden unzählige ISVs und andere Hersteller angehalten, Ihre Software für den Betrieb unter Solaris 11 zu re-zertifizieren und das neue UNIX Environment zu unterstützen. Dieser Umstieg dauerte lange und hatte auch zur Folge, dass einige den traditionellen UNIX Pfad verließen und „nur“ noch auf Linux setzten. Mittlerweile ist die Liste der Zertifizierungen wieder beachtlich und viele Software-Häuser haben den Weg zurück auf das Enterprise OS gefunden:

Applications Certified on Oracle Solaris 11 >>

 

SPARC/Solaris Roadmap

Oracle stellt mit Jänner 2017 eine neue public Roadmap vor, die noch viele Neuerungen und spannende Features verspricht, sowohl für die Architektur als auch für das Betriebssystem:

Oracle SPARC/Solaris Platform Roadmap >>

Aktuell befindet sich Solaris in der Release 11.3 mit regelmäßigen Updates, welche für Sicherheit und Stabilität sorgen.
Viele neue Features wurden in den unterschiedlichen Solaris 11 & 11.1.-11.3 Versionen eingearbeitet.

What’s new in Solaris 11.3

 

Next?

Die Überlegung die Version als Minor Releases fort zu führen und trotzdem von allen neuen „Major“ Errungenschaften zu profitieren ist wohl mehr ein Marketing Grund als ein technischer. Viele Zertifizierungen schreiben zum Beispiel eine Version als „Solaris 11.2 or newer“ vor. Haben wir in Zukunft eine Solaris 11.4 nach dem .next Prinzip, von Oracle als „Continuous Delivery Model“ bezeichnet, gilt diese Aussage natürlich weiterhin. Nicht aber so bei einem Wechsel auf eine neue Major Release wie es der 12er Ansatz war.

Aus internen Diskussionen heraus war auch der offene Punkt der Solaris Support Repository Updates (SRU), welche die Updates innerhalb der Major/Minor Versionen bezeichnen. Ein Beispiel wäre für Solaris 11.3 die Version 11.3.16.0.3.0, welche auf „Build“ und „Branch“ hindeutet. Wäre Solaris 11 als Release parallel gelaufen oder ein mögliches 12er im Image Packaging System (IPS) der direkte Nachfolger einer „final“ 11er Release? Eine spannende Frage; wirtschaftlich macht es ja nur bedingt Sinn mehrere Releases zu führen und alle Patches immer „backboard’ten“. Technisch verkompliziert es das SRU Prinzip und das Single-Repository, wie es aktuell mit allen Updates für 11 angeboten wird. Vor allem da mittels IPS die nächste Release ja nur einen Befehl entfernt wäre:

# pkg update

17 weitere Jahre fix!!

Um die Angst und die bösen Worte der Marktbegleiter die Kraft zu nehmen, hat Oracle im selben Atemzug den generellen Premier Support von Solaris 11 und des Solaris Cluster 4 bis 2031, respektive mit Extended Support bis 2034, stand heute angekündigt.
Oracle unterstreicht hier die Wichtigkeit und Anerkennung innerhalb des Unternehmens und positioniert Solaris und SPARC wörtlich als „the enterprise leader in security, scalability, and reliability for mission critical computing and continues to deliver tremendous business value for customers in both cloud and on-premise deployments. “

 

Shakeout?

Auch andere Hersteller springen auf diesen Zug auf und ergeben sich dem Release Kampf.
Microsoft selbst hat Windows 10 als „last version of Windows“ bezeichnet. Und das Windows 98 aufgrund des Namens nicht zwangsweise zehn mal so viele Features haben muss als Windows 10, wissen wir ja. 🙂

Als etwas älteres HP Beispiel gab es HP-UX seit dem Jahr 1997 bereits als Version 11.00 als Hewlett Packard Unix. 😉

Zu guter Letzt möchte ich noch auf das offizielle Statement von Oracle hinweisen, in Person von John Fowler, Executive Vice President, Systems, ein langjähriger Prediger von Solaris und SPARC:

Gerne unterstützen ich Sie persönlich Ihre bestehende Solaris Landschaft auf aktuellste Technologien zu portieren und von den neuesten Funktionen und der beeindruckenden Performance der neuen SPARC CPUs zu profitieren.

Wir begleiten gerne einen maßgeschneiderten PoC und freuen uns Ihnen mit unserer Demo Hardware die Oracle Technologien näher zu bringen.

 

NO RISC, NO FUN!

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