n letzter Zeit brodelt die Gerüchteküche rund um das Oracle Solaris Betriebssystem und den damit einhergehenden RISC Prozessor der SPARC Plattformen.
Durch die Akquise von Sun Microsystems erwarb Oracle im Jahr 2009 eine Hardware Sparte, auf der sämtliche aktuellen Systeme sowie auch Oracle’s eigenen Cloud Plattform laufen.
Im Oktober 2017 schockierte Oracle mit einer Kündigungswelle, welche einen großen Teil der Solaris/SPARC Abteilung betraf.
Ungeachtet dessen macht die Oracle Hardware Sparte auch im Jahr 2017 wieder über 10% des Oracle Umsatzes aus und ist die Basis für Oracle’s Engineered Systems.
Ein paar Wochen später auf der jährlichen Hausmesse „Oracle Open World“ stand aber fest: Oracle verspricht wiederholt die Weiterentwicklung und den Support von Oracle Solaris bis mindestens 2034!
Parallel dazu hat Oracle auch eine neue SPARC CPU und die nächste Solaris Release für Herbst 2018 angekündigt. Eine bereits längeres Versprechen, Solaris als Solaris 11.next weiterzuführen, wie wir hier bereits Anfang 2017 berichtet haben.
Weiterhin gilt auch der Support von Solaris 11 und Solaris 10, als auch Solaris 9 und 8 in „Oracle Solaris Legacy Container“ auf der neuesten SPARC Hardware, sowie die seit Jahren gültige „Oracle Solaris Binary Application Guarantee“, um „alte“ Applikationen ohne Modifikation ausführen zu können.
Oracle SPARC M8 Prozessor
Oracle stellt mit Oktober auch eine neue Generation der hauseigenen SPARC CPU vor. Der M8 Prozessor läuft in Oracle’s T8/M8 Systemen auf bis zu 8 Socket Systemen.
Mit 32 Kernen zu je 8 Threads und vier Instruktionen pro CPU-Cycle bietet der mit 5 GHz getaktete Prozessor noch zusätzlich Coprozessoren für kryptographische Routinen der gängigen Verschlüsselungen und Hashing Algorithmen an.
Die „Data Analytics Acceleration“ (DAX) Einheiten beschleunigen In-Memory Abfragen für die Oracle Datenbank 12c und Java 8 (Streams) um ein Vielfaches.
Oracle spricht sogar imVergleich zu aktuellen Xeon um einen bis zu 10fachen Faktor.
Hierbei werden „Query Functions“ wie „decompress/scan/filter/join“ direkt vom Co-Prozessor übernommen, OZIP Daten direkt in den Memory geladen und ohne zusätzliche und aufwändige Read/Write Operationen „on the fly“ entpackt und verarbeitet.
Für arithmetisch-intensive Workloads bringt die CPU pro Core eine „Oracle Numbers Acceleration Unit“ mit, um den DB Datentyp und dessen Verarbeitung um ein Vielfaches speziell bei rechenintensiven Workloads wie Reporting und Data Warehousing Umgebungen zu beschleunigen.
Die Memory Bandbreite des M8 wurde mit 180 GB/s gemessen, bei einer technischen RAW-Bandbreite der Memory-Links von 374 GB/s pro Prozessor. Mehr als genug Geschwindigkeit, um 16 DDR4-2400 Channels (RAW 307 GB/s) zu verarbeiten. Mit hohen AES-256-CFB verschlüsselt (von Oracle DB verwendet) wurden noch immer über 125 GB/s gemessen!
Dieser „verschlüsselte“ Wert ist höher als die von Intel angegebene unverschlüsselte 119 GB/s Bandbreite einer aktuellen Xeon Platinum 8180M CPU (launch date Q3’17).
AES Encryption: SPARC M8 Performance, Beats x86 Per Core
Neben den klassischen Servern stellt Oracle auch das Engineered System mit SPARC CPUs vor: Der Oracle SuperCluster M8, die laut Oracle schnellste Datenbank Plattform.
SPARC M8 processors running Oracle Solaris 11.3 ran 2.9 times faster executing AES-CFB 256-bit key encryption (in cache) than the Intel Xeon Processor Platinum 8168 (with AES-NI) running Oracle Linux 7.3. SPARC M8 processors running Oracle Solaris 11.3 ran 6.4 times faster executing AES-CFB 256-bit key encryption (in cache) than the Intel Xeon Processor E5-2699 v4 (with AES-NI) running Oracle Linux 7.2
Oracle Open World Key Takeaways
- Solaris – Oracle verspricht Support für mindestens weitere 17 Jahre, bis 2034! Weitere Solaris Entwicklungen sind für 2018 geplant.
- Legacy – Als 8. Generation aus dem Hause Oracle verbessert der M8 sowohl die Performace als auch die Security für High-End, Business kritische Workloads mit einer Binärkompatibilität und lauffähigen Solaris Umgebungen zurück bis Solaris 8.
- Database – Der M8 wird „co-engineered“ entwickelt, um die Oracle Datenbank schneller als auf jedem anderen Microprozessor lauffähig zu machen.Ausschließlich unter Solaris bietet die Datenbank Funktionen wie den dynamischen „Optimized Shared Memory“ oder eine I/O Analyse direkt aus der Datenbank heraus.
- In-Memory Analytics – Mit Hilfe der Data Analytics Accelerators (DAX) Co-Prozessoren erreicht der M8 Prozessor bis zu 7x mehr Queries pro Minute (QPM/core) als ein aktueller x86 Chip bei Oracle Datenbank IM Abfragen.
- JAVA – Der aktuelle M8 Chip liefert die zweifach bessere Java Performance als ein aktueller x86 Prozessor und eine 1.3x bessere Geschwindigkeit als sein Vorgänger M7. Java 8 Streams nutzt für Analytische Funktionen die DAX Engine und erreicht ein Vielfaches an QPM.
- Security – Durch die 32 Crypto-Co-Prozessoren fährt der M8 Chip auch verschlüsselt eine nahezu unveränderte Leistung und unterstützt 16 Industriestandard Algorithmen und zusätzliche „Random Number Generators“. Mit „Silicon Secured Memory“ bietet der M8 Chip einen auf Hardware basierenden Schutz gegen Buffer Overflows oder andere falsch adressierende Hauptspeicher Zugriffe.
Oracle Fujitsu SPARC XII
Auch der japanische Konzern Fujitsu bringt als Kooperationsprodukt einen neuen Solaris Sparc64 Chip heraus. In den auch als Oracle OEM verfügbaren Servern laufen von 1 bis 32 Zwölfkern-Prozessoren bei 4,25 GHz mit bis zu 32 TB Arbeitsspeicher als wassergekühltes „Building-Block“ System.
Oracle X7 Server
Auch die neueste x86 Generation von Oracle wird weiterhin mit Support für Solaris11-x86 angeboten und reicht von ein/zwei CPU Systemen, X7-2 & X7-2L bis zur großen 8 Socket Maschine – den Oracle X7-8 Server mit 192 Cores und bis zu 6 TB Arbeitsspeicher.