Wer regelmäßig automatische Vorgänge in seiner Datenbank laufen lässt, wie zum Beispiel das Aufrufen von Services, Datenübernahmen oder regelmäßige Berechnungen, der wird sehr bald auf Oracle Scheduler Jobs treffen. Diese können auf verschiedene Arten regelmäßig Prozeduren und ähnliches in regelmäßigen Abständen ausführen.
Die grundlegende Definition benötigt zumindest folgende Parameter:
- job_name: der Name des Scheduler Jobs
- job_type: der Typ des Scheduler Jobs, ist es ein PL/SQL Block oder ein direkter Prozeduraufruf, …
- job_action: der tatsächlich auszuführende Ausdruck (abhängig von job_type)
und würde dann so aussehen:
Dieser Scheduler Job wird erstmal nur erstellt werden, aber nicht laufen. Das liegt am Attribut enabled. Dieses wird per Default auf FALSE gesetzt. Der Job muss also mittels eines eigenen Befehls ausgeführt werden (alternativ kann das Attribut beim Erstellen des Jobs bereits auf TRUE gesetzt werden, dann läuft der Job zum angegebenen start_date):
Mit diesem Befehl läuft der Job einmal durch. Das Attribut use_current_session definiert dabei, ob die aktuelle Session dafür verwendet wird, oder der Job in eines eigenen Session ausgeführt wird (aus persönlicher Erfahrung würde ich immer FALSE als Wert mit übergeben).
Im oben beschriebenen Fall wird der Job nach dem Durchlauf gelöscht. Auch das wird durch ein Attribut gesteuert: auto_drop. Dieses wird standardmäßig beim erstellen auf TRUE gesetzt. Wird beim Erstellen der Wert mit FALSE übergeben, so wird der Job nicht gelöscht sondern kann beliebig oft ausgeführt werden.
Sämtliche Attribute können nach Erstellung des Jobs noch angepasst werden, zum Beispiel mit folgendem Statement:
Die Funktion ist überladen, im Attribut Value muss immer der korrekte Datentyp verwendet werden (hier BOOLEAN).
Soll der Job nun regelmäßig laufen, so muss das Attribut repeat_interval korrekt gesetzt sein. Dieses bietet nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, die genaue Syntax entnehmen sie bitte der Package Dokumentation die am Ende des Artikels verlinkt ist. Gleichermaßen kann das Startdatum (default Jetzt) mit dem Attribut start_date gesetzt werden.
Die Jobs protokollieren jeden Lauf mit Status, Outputs, Dauer und noch etlichen anderen Parametern.
Nehmen wir an Sie fragen alle Minuten ein Webservice ab. Wenn der Job mit den Standard Werten erstellt wurde, wird dann jede Minute eine Zeile im Log und eine in den Laufdetails erstellt und eine Zeile für den Output erstellt (Im Output wird alles was per dbms_output.put_line etc. ausgegeben wird in einem BLOB Feld gespeichert).
Im Falle eines Webservice kann das potentiell der Request und Response Wert sein. Das kann schon eine entsprechend große Menge an Daten werden und das jede Minute. Wird das Log aber nicht oder nur im Fehlerfall benötigt bzw. soll der Output nicht gespeichert werden, so kann das durch die Attribute store_output und job_class geregelt werden.
Das Attribut store_output ist wie das Attribut auto_drop oder enabled und kann dementsprechend gesetzt werden. Die job_class ist etwas komplexer. Job Klassen definieren Standard Attribute für alle Jobs denen die Klasse zugewiesen wird. Insbesondere auch das Logging Level und die Log History, das ist die Dauer wie lange Job Logs gespeichert werden. Wird keine Klasse angegeben, dann erhält ein erstellter Job automatisch die Klasse DEFAULT_JOB_CLASS. Diese protokolliert alle Durchläufe und speichert die Logs entsprechend dem Scheduler Attribut log_history.
Ist dieses Attribut entsprechend hoch gesetzt (z.B. 1000), dann werden Logs 1000 Tage nach Erstellung gelöscht. Bei einem minütlich laufenden Prozess sind das dann 60*24*1000 = 1.440.000 Zeilen Log Einträge. Wird nun noch ein Output mitgespeichert, so kann das Job Log potentiell sehr groß werden (bei 10 KB Output sind wir bereits bei 14.400.000 KB das entspricht knapp 14 GB). Um das zu verhindern kann man die Scheduler Job Klasse bei der Erstellung mit angeben oder im Nachhinein wie jedes Attribut des Jobs setzen. Folgende zwei Job Klassen sind hier interessant, da standardmäßig vorhanden:
- SCHED$_LOG_ON_ERRORS_CLASS: Log History wie DEFAULT_JOB_CLASS aber es werden nur fehlerhafte Läufe im Log festgehalten
- NOLOG_JOBS: Es werden keine Logs geschrieben
Alle vorhandenen Klassen können mittels
abgerufen werden.
Eine wichtige Sache muss hier unbedingt beachtet werden. Nehmen wir an wir wollen unserem DELETE_LOGS Scheduler Job die NOLOG_JOBS Klasse zuweisen. Das Statement dafür würde wie folgt aussehen:
Wenn dieses Statement nun ausgeführt wird, so kann es sein, dass der Fehler ORA-01031 insufficient privileges zurückgegeben wird, und der Job danach disabled ist. Ist das der Fall, so muss der Benutzer welcher den Job erstellt hat EXECUTE Recht für die NOLOG_JOBS Klasse erhalten:
Damit sollte der Job die neue Klasse haben und wieder wie zuvor ausgeführt werden.
DBMS_SCHEDULER in Oracle 12c: https://docs.oracle.com/database/121/ARPLS/d_sched.htm#ARPLS72235
DBMS_SCHEDULER in Oracle 11g: http://docs.oracle.com/cd/B28359_01/appdev.111/b28419/d_sched.htm
Christoph Hillinger ist Senior Oracle Developer und seit vielen Jahren Oracle APEX und ODI Spezialist bei DBConcepts.